Mal was Grundsätzliches über Corona

Bakterien und Viren- was unterscheidet sie eigentlich?

Nun- Bakterien sind eigenständige Lebewesen. Sie haben so etwas wie Sex miteinander und können dabei Erbinformationen austauschen, können verschmelzen und sich teilen. Sie leben eigentlich überall auf der Erde, selbst schwierigsten Lebensbedingungen (Tiefsee, Wüsten…) haben sie sich angepasst. Viele leben auf und in uns, unser menschliches Leben wäre beispielsweise ohne unsere Darmbakterien nicht möglich. Die meisten Bakterien machen uns also nicht krank, sondern sie sind eine Symbiose, ein Zusammenspiel mit gegenseitigem Nutzen, mit uns eingegangen.

Viren hingegen sind vieeel kleiner, mit einem normalen Lichtmikroskop nicht zu erkennen. Im Vergleich zu Viren sind Bakterien Riesenwesen. Und: Viren sind keine eigenständigen, sich selbst vermehrenden Lebewesen; ohne Wirt können sie sich nur passiv in Aerosolen umherpusten lassen oder bleiben auf Türklinken kleben- sie kommen nicht weg, können sich nicht bewegen, nicht vermehren.
Und falls nicht jemand kommt, sie mit der Hand aufnimmt und den Nasen-oder Mundraum berührt, werden sie jämmerlich vertrocknen.
Falls beispielsweise aber Corona-Viren in einen menschlichen Körper eingeatmet wurden oder die eben erwähnte Hand sie im Mund „ablegt“, kann es unter bestimmten Voraussetzungen zur Infektion kommen. Das heißt, die Corona-Viren verschaffen sich über spezielle Rezeptoren Zugang zu menschlichen Zellen, dringen in diese ein und benutzen die gekaperten Zellwerkzeuge, um sich massenweise zu vermehren und im Folgenden weitere Zellen zu infizieren.
Dabei treten immer kleine Lesefehler an den Genen während der Reproduktion auf (Mutationen), die zu teils etwas veränderten Viren führen. Falls diese veränderten Viren sich dadurch besser und schneller vermehren können, sind diese Mutanten natürlich im Vorteil. Falls sie jedoch gefährlicher für den Wirtsmechanismus sind, trifft dies nicht unbedingt zu; das „Interesse“ des Virus liegt ja darin, sich möglichst erfolgreich zu vermehren; wenn die Virusbefallenen alle sterben würden, wäre auch das Virus am Ende…

Im Prinzip gibt es mehrere Möglichkeiten des menschlichen Körpers, auf so einen Befall mit Corona-Viren zu reagieren:
Er besitzt bereits Abwehrkräfte seiner spezifischen (=Antikörper, s.u.) oder unspezifischen (z.B. bestimmte weiße Blutzellen) Abwehr bzw. kann diese besonders schnell und gut aktivieren und damit die Invasion der Viren stoppen; im besten Falle wird die Infektion vom „Opfer“ dann gar nicht bemerkt bzw. äußert sich im Falle der Coronaviren als leichte Erkältung; letztendlich wird dieser Mensch wahrscheinlich gestärkt und immunkompetenter aus dieser Situation herauskommen. Glücklicherweise ist dies der weitaus häufigste Verlauf einer Infektion mit Corona-Viren.
Dann könnte es sein, dass die Viren so „erfolgreich“ sind, dass sie den Infizierten stark schädigen; je nach angegriffenem Organ (bei SARS-Cov-2 insbesondere die Lunge, aber auch andere Organe) wird die Krankheit schwerer verlaufen, durch Abwehrmaßnahmen des Körpers und Möglichkeiten der modernen Medizin aber erfolgreich bekämpft werden können.
Der Super-GAU einer Infektion mit Corona-Viren ist der Verlauf, wenn der angegriffene Körper nicht in der Lage ist, sich zu wehren, da das Immunsystem aufgrund des Alters oder anderer Begleiterkrankungen zu schwach ist. Oder- das kommt bereits im Säuglingsalter oder bei jüngeren Menschen vor- wenn das Immunsystem geradezu hysterisch auf die Virusinvasion reagiert und völlig unkontrolliert alle vorhandenen Abwehrmechanismen scharf schaltet.
Ein vergleichbarer Fall einer Überreaktion des Immunsystems (in diesem Fall aber nicht infektiös) ist beispielsweise ein anaphylaktischer Schock bei einem Bienengiftallergiker im Falle eines erneuten Stiches durch ein solches Insekt.
Selbst mit allen zur Verfügung stehenden medizinischen Maßnahmen wird eine solche immunologische Reaktion dann möglicherweise zum Tode führen; beim Sars-CoV-2 kommt dieses Szenario im Vergleich zur Gesamtzahl der Infizierten glücklicherweise sehr selten vor.

Noch einmal etwas ausführlicher zur Erklärung Antigen / Antikörper:
Das Virus bzw. Teile von ihm wirken als Antigen. Das heißt, es wird vom menschlichen Körper als etwas Fremdes erkannt. Und darauf reagiert das Immunsystem des Menschen: Es bildet Antikörper (Eselsbrücke: Der Körper bildet Antikörper).
Diese Antikörper bekämpfen das Virus, verhindern im besten Falle nach erfolgreichem Ausmerzen der Angreifer sogar eine erneute Infektion. Denn: Es gibt Gedächtniszellen, die sich die Information zur spezifischen Antikörperproduktion „merken“ und im Bedarfsfalle eine schnelle und suffiziente Antikörperproduktion initiieren.
Dies ist auch das Prinzip einer Impfung: Es wird der Kontakt des Menschen mit einem Antigen simuliert; so werden Teile des Virus, die antigene Wirkung haben, dem Immunsystem durch eine Injektion präsentiert, damit er bereits ohne den Kontakt mit vermehrungsfähigen Viren diese „kennenlernt“. (Bei den neuartigen RNA-Impfstoffen wird das Antigen dem Körper nicht direkt präsentiert, sondern körpereigene Zellen werden dazu gebracht, dem eigenen Immunsystem Antigene zu präsentieren).
Als Reaktion bildet der Mensch dann die oben schon erwähnten Antikörper.
Wie lange der Schutz vor einer erneuten Infektion mit Corona-Viren entweder nach durchgemachter Erkrankung oder nach einer stattgehabten Impfung anhält, ist leider noch nicht bekannt. Möglicherweise besteht über lange Zeiträume eine Teilimmunität, die eine schwere Erkrankung unwahrscheinlicher macht, möglicherweise kann eine Impfauffrischung (evtl. auch angepasst an oben erwähnte Mutanten) einen dauerhaften Schutz gewährleisten.

Noch ein Wort zu obigem Bild: Hunde können nach neuesten Forschungsergebnissen höchstwahrscheinlich nicht vom menschlichen Corona-Virustyp SARS-CoV-2 befallen werden, selbst wenn einige Berichte Gegenteiliges nahelegen. Die Maske kann also wieder runter, Kuscheln erlaubt!